Inklusion

Inklusion aller Kinder und Jugendlichen bildet das Herzstück unserer täglichen pädagogischen Arbeit. Wir praktizieren diese Inklusion seit über 50 Jahren und können deshalb mittlerweile auf einen sehr großen Erfahrungsschatz zurückblicken. Wir haben unsere Inklusionsarbeit nie statisch gesehen und sind auch heute immer wieder bereit, neue Modelle zu erproben (siehe z.B. Kapitel „Bildungsdorf“ im Schulkonzept Seite 25).

Inklusion war und ist jeden Tag eine große Herausforderung an uns alle, die Klassenlehrkräfte, die Fachlehrkräfte, die Eltern und natürlich auch die Kinder und Jugendlichen.

Seit Verabschiedung der UN-Konvention zur INKLUSION diskutieren und überprüfen wir unseren Ansatz zur Inklusion und sind natürlich der Meinung, dass inklusive Schule – also eine Schule für ALLE Kinder – das Natürlichste sein sollte.

Durch unsere langjährige Erfahrung ist uns aber bewusst, dass wir nicht für jedes Kind bzw. jeden Jugendlichen eine geeignete Einrichtung sind. Deshalb ist uns wichtig,. dass wir uns bei der Schulaufnahme mit den Eltern gut austauschen und überprüfen ob wir dem Kind bzw. den Jugendlichen gerecht werden können.

Wir unterstützen bei unseren Schulaufnahmeverfahren Vielfalt und Heterogenität, tragen aber Sorge dafür, dass Inklusion leistbar ist und individuelle Förderung stattfinden kann. Aufgrund unserer Ressourcen sowie personellen und baulichen Gegebenheiten können wir derzeit keine blinden, gehörlosen oder körperlich sehr stark beeinträchtigte Kinder und Jugendliche aufnehmen.

Eltern treten mit unterschiedlichsten Erwartungen an uns heran, haben viele Ängste und Fragen:

  • Wie funktioniert denn Inklusion?

  • Welche Vor- und Nachteile kann sie für mein Kind haben?

  • Wird mein Kind in der Inklusionsklasse genug gefördert?

  • Lernt mein Kind genug in der Inklusionsklasse?

  • Ist das Lerntempo in der Inklusionsklasse nicht zu langsam oder zu schnell?

  • Wird mein Kind vielleicht trotzdem in der Inklusionsklasse ausgegrenzt?

  • Warum kann mein Kind nicht in eine Inklusionsklasse aufgenommen werden?

Wir können Ihnen pauschal die Sorgen bezüglich der „Inklusion“ nehmen. Wir haben ausführliche Erfahrung zu diesem Themenkomplex und wissen, dass alle Kinder von der Inklusion profitieren, wenn der Integrationsprozess gut läuft. Dies ist der Fall, wenn die Kinder mit Freude und Motivation täglich in die Schule gehen und tragfähige Beziehungen untereinander in den Klassen entstehen können. Wenn ein Kind in einer Inklusionsklasse vereinsamt, traurig gestimmt wirkt, vom Unterrichtsgeschehen nur noch wenig mitbekommen kann, läuft Inklusion in unserem Sinne nicht (mehr) richtig.

Mit Hilfe der Montessori-Pädagogik, dem Montessori-Material bzw. der differenzierten vorbereiteten Umgebung können wir Inklusion, die Heterogenität unserer Schülerinnen und Schüler gut meistern (vgl. auch Schulkonzept S. 9 – 11). Unser pädagogisches Team ist entsprechend ausgebildet, arbeitet professionell und bildet sich fortwährend zum Thema Inklusion fort.

Generell kann man sagen, dass die Starken von den Schwachen lernen und umgekehrt. Lernen wirkt sich hierbei nicht nur auf kognitive Prozesse aus, sondern vor allem auch auf soziale (voneinander lernen). „Der Weg, auf dem die Schwachen sich stärken, ist der Gleiche wie der, auf dem die Starken sich vervollkommnen“. Dieses Montessorizitat finden Sie auch auf unserem Bronzeboot, das als Kunstwerk vor dem Eingangsbereich unserer Schule steht.

Mehr denn je sind heute diese sozialen Fähigkeiten, die unsere Kinder und Jugendlichen „einfach so“ in ihrem Schulalltag erlernen gefragt. Wir freuen uns immer über das äußerst positive Feedback anderer Schulen (bei Schulwechsel, nach Übertritten an weiterführende Schulen) oder von Lehrstellenanbietern: sie bescheinigen unseren Schülerinnen und Schülern eine hohe Sozialkompetenz.

Gelingende Inklusion benötigt passende Rahmenbedingungen. In vielen Fällen können wir diese Rahmenbedingungen schaffen, aber nicht in allen. Hier gilt es, das jeweilige Kind /den jeweiligen Jugendlichen in den Mittelpunkt der Überlegungen zu stellen und individuelle Lösungen zu finden. Die Inklusion kann in der Grundschule anders stattfinden als bei den pubertierenden Sekundarstufenschüler*innen und kann nur individuell gesehen werden. Es gibt Kinder und Jugendliche, die gezeigt, dass sie in den größeren Inklusionsklassen überfordert und gestresst sind. In der kleineren beschützenden Lerngruppe unter Gleichgesinnten hingegen fühlen sie sich oft geborgen, behütet, am richtigen Platz. Eventuell können das Klassen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung sein. Inklusive Momente findet trotzdem selbstverständlich im Haus, am Projektnachmittag, während den Pausen, auf den Fluren, bei Festen und während des allgemeinen Schullebens statt.